Moneyball veränderte den Baseball-Sport

„Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ ist ein amerikanisches Sportdrama aus dem Jahre 2011 von Regisseur Bennett Miller und basiert auf dem gleichnamigen Tatsachenroman von Michael Lewis. Der Film konnte die Kritiker durch eine Starbesetzung mit Hochkarätern wie Brad Pitt, Phillip Seymour Hoffman und Jonah Hill überzeugen: Die Wertungen für den Sportfilm fielen fast durchweg positiv aus. Auf Rotten Tomatoes erzielte er einen Wahnsinnswert von 94%, insbesondere das Drehbuch und die schauspielerische Leistung von Brad Pitt wurden gelobt. Obwohl ein Großteil des Films außerhalb des Baseballfelds spielt, zählt er zu den besten Sportfilmen überhaupt und lockte auch Menschen ins Kino, die sich zuvor nie für Baseball interessierten.

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Der Film handelt von den „Oakland Athletics“, die nach einer wenig erfolgreichen Saison der Major League Baseball einen Großteil ihrer besten Spieler an die Konkurrenz verlieren. Teammanager Billy Bean, gespielt von Brad Pitt, versucht, die Investoren des Vereins davon zu überzeugen, mehr Geld zu finanzieren, hat aber keinen Erfolg. So findet er sich in einer misslichen Lage wieder, der Club scheint in einer ausweglosen Situation. Schließlich kommt er mit dem jungen Baseballfan Peter Brand in Kontakt. Dieser erzählt Bean vom sogenannten „Sabermetrics“-System, ein statistisches Computerverfahren, das damals in der Szene als verspottet galt. Mithilfe dieses neuen Systems stellen sie ein neues Team auf Basis der erhobenen Daten zusammen. Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten geht der Plan zwischenzeitlich auf: Die Athletics erzielen mit 20 Siegen in Folge einen neuen Ligarekord. Dennoch scheitern sie wie in der Saison zuvor an den Playoffs, weswegen Bean das System als gescheitert sieht.

Nichtsdestotrotz prägte das „Sabermetrics“-System die Welt des Baseballs nachhaltig. Anhand von computergenerierten Analysen und Statistiken eine völlig neue Personalpolitik bei der Zusammensetzung einer Mannschaft vorzunehmen, setzte sich für viele Vereine als Erfolgsgarant durch. Das „Moneyball“-Prinzip beruht auf Daten, die während eines Baseballspiels erhoben werden. Jeder Pitch wird vom Winkel über die Reichweite eines Spielers analysiert und beurteilt, allein dabei entstehen 20 unterschiedliche Datensätze. Bei jedem Baseballspiel werden heutzutage bis zu einem Terrabyte an Daten erhoben, alles dank neuster Technologie. Diese Daten können anhand des „Sabermetrics“-Systems aufbereitet werden und erlauben so eine Vielzahl an statistischer Daten und Berechnungen. Baseballteams können anhand dieser Daten die Leistung einzelner Spieler bis auf das kleinste Detail beurteilen. Durch diese Einschätzung des Spielerwerts ergeben sich völlig neue Möglichkeiten bei der Personalpolitik des Vereins. Welche Spieler sollten verkauft werden, welche Spieler lohnt es sich zu behalten? Diese haargenauen Analysen spielen nun eine große Rolle für die meisten Clubs, wenn es darum geht, einen optimalen Kader zusammenzustellen. Insbesondere das Defensivspiel der Baseballliga hat sich durch diese Anhäufung von Daten im Verlauf der letzten Jahre verändert. Dank den umfangreichen Datensätzen des Moneyball-Systems können Teams nun festlegen, an welchem Punkt der gegnerische Spieler wahrscheinlich den Ball trifft. Dies ermöglicht es den Coaches, auf dem Feld die passenden Signale zu geben, um den Spieler vor seinem Schlag in eine bessere Position zu lenken. Von diesen Informationen lässt sich also stark profitieren, was dazu führte, dass ein Großteil der Teams diese Methoden häufiger anwenden und darauf zurückgreifen.
footballgameZusätzlich veränderte diese „Big-Data“-Bewegung den Fangeist des Baseballs enorm. Obwohl Baseball schon immer ein sehr statistisches Spiel war, welches auf der Analyse und Erhebung von Daten beruhte, wurde durch das Moneyball-Prinzip ein komplett neues Interesse an diesem Sport angeheizt. Viele Menschen interessieren sich nun in noch größerem Maß für Baseball und haben Spaß daran, via verschiedener Statistik-Apps ein laufendes Spiel live zu analysieren. Fans können Baseball nun auf einer tieferen Ebene verstehen und weiter hinter die Kulissen blicken, was bei vielen für einen noch größeren Spaßfaktor sorgt.

Die Moneyball-Bewegung hat einiges im Baseball verändert. Dennoch steckt die Entwicklung noch im Anfangsstadium, es bleibt also spannend, zu sehen, wie sich die Zukunft des Baseballs beeinflussen lässt!